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Von der englischen Fassung dieses Dokuments gibt es eine aktualisierte Fassung mit 17 Definitionen - die hier übersetzte ältere Version umfasst nur 14 Definitionen:


Da viele der Definitionen auf dieser Liste eng miteinander zusammenhängen, enthalten die Definitionen Wörter oder Konzepte, die an einer anderen Stelle der Liste genauer erklärt werden. Daher ist die Liste einmal komplett durchzulesen, um sich das Wissen zum Verstehen der Liste anzueignen.

1. Bewusstheit (engl. Awareness) ist das Wissen und die Wahrnehmung von Selbst und dem was nicht zum Selbst gehört. Bewusstheit ist Wahrnehmen, Anwendung und Verstehen der eigenen Existenz und dessen, was über die eigene Existenz hinausgeht. Bewusstheit ist in der Lage Erfahrungen zu machen. Bewusstheit im Sinne von Wahrnehmen benötigt Information als Eingangsgröße. Bewusstheit als Wissen benötigt Erinnerung (sonst würde jeder Moment als der erste Moment wahrgenommen) – außerdem ist eine rudimentäre Form von Verarbeitung notwendig, um Wahrnehmungen in Wissen zu überführen. Bewusstheit kann nur innerhalb eines Informationssystems verwirklicht werden – also ein System, welches Informationen als Eingangsgröße hat und über Speicher und Verarbeitungskapazität verfügt. Speicherung impliziert die Annahme, dass Zeit existiert.

2. Wille (engl. Will) ist Bewusstheit, die auf die Erreichung eines spezifischen Ziels gerichtet ist. Das Definieren und Erreichen eines Ziels erfordert sowohl Entscheidungen als auch Veränderung, was die Annahme impliziter Zeit umfasst (bevor, während und nachdem das Ziel erreicht wurde oder Entscheidungen getroffen wurden – wodurch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft definiert werden). Eine weitere Annahme stellt die Fähigkeit zur Informationsverarbeitung dar (sonst wäre Bewusstheit etwas Statisches könnte sich nicht weiterentwickeln). Wille kann nur innerhalb eines Informationssystem verwirklicht werden (Ein System, das Informationen zur Verfügung stellt, das dynamische – zeit-basierte – Verarbeitung ermöglicht, das über einen Speicher verfügt (dieser wird zur Verarbeitung benötigt) und das über einen Zweck verfügt (dieser wird benötigt, um ein bedeutungsvolles Ziel zu entwickeln – z.B. die Reduzierung von Entropie zur Weiterentwicklung). Der Abstand zum Ziel und die Auswirkungen vergangener Entscheidungen auf diesen Abstand sind Informations-Output, der den Informations-Input für die nächste Iteration von Verarbeitung und Auswahl bildet. Um ein Ziel erfolgreich zu erreichen, bedarf es der Weiterentwicklung eines iterativen Prozesses – der auch als Lernen bezeichnet wird.

Absicht (engl. Intent) ist der Ausdruck aktiven Willens innerhalb von Bewusstsein, um ein angestrebtes Ziel durch zweckmäßige Entscheidungen zu erreichen. Wille beantwortet die Frage „Was?“ und liefert das Ziel. Absicht beantwortet die Frage „Wie?“ und liefert die Idee (Plan, Prozess, Vision oder Konzeptualisierung), wie eine bestimmte Entscheidung das System näher in Richtung Ziel bewegt. Daher beinhaltet Absicht den Antrieb, die Motivation, den Anreiz, den Impuls oder den Grund hinter einer Entscheidung oder Handlung. Moral ist dabei ein Teil der Absicht auf der Seinsebene und nicht Teil der Entscheidung.

Eine Entscheidung zu treffen, führt zu Veränderungen im System (was es hoffentlich in Richtung des Ziels bewegt). Der Zweck des Systems definiert sein generelles Gesamtziel (Entropiereduzierung), aber dabei gibt es viele spezifische Unterziele, die über Wille und Absicht das System in kleinen Schritten (durch dynamische Iteration) in Richtung seiner Bestimmung bewegen.

Wille und Absicht sind Ausdrucksformen von Bewusstsein, sie sind verankert im gesamten Bewusstsein, nicht nur im intellektuellen Teil.

3. Bewusstsein (engl. Consciousness / mind) ist eine sich entwickelnde Bewusstheit, die Wille und Absicht dazu verwendet, um seine eigene Weiterentwicklung zu ermöglichen. Eine Bewusstheit, die absichtliche, bewusste Entscheidungen trifft, wird Bewusstsein genannt. Um Wille und Absicht auf wirksame Weise im Sinne der Weiterentwicklung zu nutzen, benötigt Bewusstsein Eingangsdaten (von einem internen und/oder externen Umfeld), Speicher, die Fähigkeit Informationen zu verarbeiten und eine Bestimmung. Der Wille des Bewusstseins ist immer frei, Entscheidungen zu treffen, die sich in seinem Entscheidungsraum befinden. Bewusstsein hat immer Wahlmöglichkeiten, denn es kann nicht ohne Wahlmöglichkeiten sein und gleichzeitig über freien Willen verfügen. Bewusstsein und freier Wille (mit einem begrenzen Entscheidungsraum) bedingen sich gegenseitig, um beide existieren zu können. Bewusstsein kann nur in einem Informationssystem realisiert werden, das über Speicher, Verarbeitungskapazität und die Fähigkeit zur Veränderung – über auf freiem Willen basierenden Entscheidungen – verfügt, um darüber seine eigene Weiterentwicklung und seine Bestimmung zu verwirklichen. Informationssysteme entwickeln sich durch Reduzierung ihrer Entropie weiter (wodurch sie nützliche neue Informationen erzeugen). Entropie wird langfristig gesehen am effizientesten reduziert, wenn Wille und Absicht auf eine Weise angewendet werden, die zu Entscheidungen führt, welche das System in Richtung seiner Bestimmung weiterentwickeln. Innerhalb von Bewusstsein wird der praktische Wert (Qualität) einer Entscheidung und der moralische Wert einer Absicht darüber definiert, ob sie zu einer höheren oder niedrigeren Entropie im Gesamtsystem führen.

Ein typisches – allerdings dysfunktionelles – Bewusstsein arbeitet auf zwei unterschiedlichen Ebenen: Der Ebene des Intellekts und der Ebene des Seins.

[Anmerkung: Die Fokussierung darauf ein bestimmtes Ziel aus einer Vielzahl möglicher Ziele zu erreichen (die eventuell auch hierarchisch strukturiert sind), erfordert die fokussierte Bewertung einer Entwicklungsrichtung (Wille) und einer klaren Absicht (Vision und Plan), die zusammen eine bestimmte Entscheidung nahelegen. Entscheidungen erfordern die Fähigkeit sich an frühere Entscheidungen erinnern zu können, Verarbeitungsfähigkeit (um Resultate früherer Entscheidungen vergleichen zu können, um daraus zu lernen) und eine Bestimmung (ein Kriterium über das der Wert von Entscheidungen verglichen werden kann). Veränderung (die sich durch die Entscheidungen ergibt) trägt die implizite Annahme von Zeit in sich – was zu einem dynamischen Leben führt. Ist eine Entscheidung getroffen, so ist diese nicht mehr veränderbar und führt entweder zur Weiterentwicklung (positive Entwicklung entspricht zu Zuständen niedriger Entropie) oder zu einer Rückentwicklung (zu Zuständen höherer Entropie) des Seinszustands.

Eine gute Entscheidung (im Gegensatz zu einer schlechten) bewegt das Bewusstseinssystem in Richtung niedrigerer Entropie (positive Weiterentwicklung in Richtung Liebe). Eine moralische (qualitativ höhere oder liebes-basierte) Absicht drückt sich durch eine gute Entscheidung aus, welche die Qualität der Person und des Gesamtsystems durch Entropiereduktion verbessert. Wille und Absicht sind Eigenschaften einer individuellen Bewusstseinseinheit und nicht einfach Schöpfungen des Intellekts.]

4. Evolution / Weiterentwicklung (engl. Evolution) steht für den Prozess zunehmender Komplexität, der normalerweise beginnt, wenn es in einem System mit Entwicklungspotenzial genügend Freiheitsgrade gibt, was durch zufällige Veränderungen zur Erzeugung von überlebensfähiger Strukturen (wie einer Zelle) führt, die dann zu komplexeren Strukturen (wie mehrzelligen Wesen), die aus vielen interaktiven Basisstrukturen bestehen, während der natürliche Selektionsprozess der Evolution voranschreitet. Weiterhin führt Evolution zu funktioneller Spezialisierung mehrzelliger Wesen. In Systemen mit vielen komplexen Entwicklungsmöglichkeiten steuert und ermutigt Evolution Veränderung (durch natürliche Selektion), welche zu profitableren Seinszuständen führt (Konfigurationen mit geringerer Entropie).

[Anmerkung: Die Existenz der Evolution als natürlicher Prozess ist eine der zwei Grundannahmen der MBT-Theorie. Die zweite Annahme ist, dass Bewusstheit, Wille, Absicht und Bewusstsein sich in einem Informationssystem mit ausreichendem Entwicklungspotenzial alle gemeinsam entwickeln bzw. hervortreten. Wir beobachten täglich Evolutionsprozesse und wir verfügen über Bewusstsein, somit muss Evolution als Prozess existieren und dabei hat sich Bewusstsein entwickelt. Ein ursprünglich primitives Informationssystem, das nur zwischen zwei Zuständen unterscheiden kann, ist die einfachste überschaubarste Form eines Systems, welches über das Potenzial verfügt sich zu dem zu entwicklen, was wir Bewusstsein nennen. Occam‘s Ökonomieprinzip schlägt vor, stets von den wenigsten und einfachsten Annahmen auszugehen und genau das haben wir hiermit gemacht.]

5. Entscheidungsraum (engl. Decision space) repräsentiert alle Entscheidungsoptionen, die einem (sowohl auf intellektueller Ebene als auch auf Seinsebene) zum jeweiligen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Dies schließt somit alle Optionen aus, die zwar theoretisch möglich wären, aber über die man sich gegenwärtig nicht bewusst ist. Um bewusst zu sein, muss man über einen begrenzen Entscheidungsraum verfügen. Bei jeden Menschen umfasst der Entscheidungsraum miteinander konkurrierende Optionen, die sich durch die treibenden Kräfte hinter allen Entscheidungen ergeben: Wille, Absicht, Intellekt, Ego, Glaubenssätze, Bewusstseinsqualität, Einstellungen, Emotionen und Gefühle – alle gemeinsam befinden sich in einer siedenden Suppe aus Angst und Liebe. Diese treibenden Kräfte hinter den Entscheidungen jeder Bewusstseinseinheit bestimmen, wie sie alle über den Datenstrom auf sie einströmenden Informationen interpretiert und wieso sie sich basierend auf dieser Interpretation für bestimmte Reaktionen entscheidet. Das Treffen von Entscheidungen fundamentaler Bestandteil jedes bewussten Wesens. Wenn die Möglichkeit zur Entscheidung eliminiert wird, ist das Wesen nicht länger bewusst.

Wille (Ziele), Absichten und Entscheidungen sind nicht ausschließlich auf der Ebene des Intellekts angesiedelt. Intellekt und Seinsebene arbeiten in jedem normalen Individuum zusammen, um dadurch Ziele, Absichten und Entscheidungen zu erreichen – jedoch kann einer der beiden Aspekte dabei dominieren. Es kann vorkommen, dass jemand die persönliche Verantwortung für eine Entscheidung nicht übernimmt oder andere dafür verantwortlich macht, aber die Entscheidung jedes Individuums etwas zu tun oder nicht zu tun bleibt seine eigene Entscheidung. Auch sich nicht zu entscheiden, bedeutet eine Entscheidung zu treffen. Eine einmal getroffene Entscheidung verändert in der Regel die Größe und den Inhalt des Entscheidungsraums, aus dem heraus sie getroffen wurde. Außerdem werden dadurch die Entscheidungsräume anderer Individuuen verändert, die mit dem Entscheider interagieren. Bewusstsein ist ein interaktives Multiplayer-Spiel.

6. Freier Wille (engl. Free will) ist die Fähigkeit einer Bewusstheit aus ihrem verfügbaren Entscheidungsraum eine Entscheidungsoption auszuwählen oder dies nicht zu tun. Eine Entscheidung des freien Willens basiert auf dem gesamten Bewusstsein des Individuums, nicht nur auf dem intellektuellen Teil eines dysfunktionellen Bewusstseins.

7. Die intellektuelle Ebene (engl. Intellectual level) spiegelt wider, was Sie denken. Als Sitz des Intellekts repräsentiert diese Ebene als wer und was Sie gerne gesehen würden und was Sie über andere in Bezug auf sich selbst denken. Die intellektuelle Ebene repräsentiert welches Bild Sie von sich selbst und dem Rest der Welt haben. Die Ebene ist bewusst und verarbeitet Informationen, sie bewertet, analysiert, urteilt, entwickelt Vorstellungen und Pläne, wobei dies stets auf eine Weise erfolgt, die (aus Sicht anderer Personen) als rational und vernünftig begründet werden kann. Sie kann intellektuelles Wissen, Liebe, Angst, Ego, Erwartungen und Glaubenssätze umfassen und von diesen Faktoren getrieben sein – wobei sie Schmerz oder Freude empfinden kann. Sie trifft Entscheidungen und drückt Willen und Absicht auf der intellektuellen Ebene aus. Sie neigt dazu, die Welt als Anordnung und Sequenz kleiner Bild wahrzunehmen und sie repräsentiert die linke Gehirnhälfte.

Die intellektuelle Ebene ist sich normalerweise nicht darüber bewusst, welche Prozesse auf der Seinsebene ablaufen, obwohl sie diese Prozesse in erheblichem Maße widerspiegelt und zu rechtfertigen versucht. Der Intellekt verwendet das Ego und Glaubenssätze, um darüber Ängste zu kompensieren.

Wenn Sie die intellektuelle Ebene über Lern- und Wachstumsprozesse verändern, erweitern Sie durch eine größere Bewusstheit Ihren Entscheidungsraum und entwickeln ein neues Bild von sich selbst und anderen. Dabei verändern Sie nicht notwendigerweise die Qualität ihres Bewusstseins, es sei denn, die Veränderung auf intellektueller Ebene wird verinnerlicht und führt darüber zu Veränderung auf der Seinsebene. Die Weiterentwicklung von Bewusstsein muss auf der Seinsebene erfolgen. Intellektuelles Wissen allein kann die Qualität Ihres Bewusstseins nicht erhöhen. Um sich auf fundamentaler Ebene weiterzuentwickeln, muss man verändern, wer und was man ist. Es reicht dabei nicht aus, das Denken darüber, wer man ist und wer man gerne sein würde oder sein Wissen über die Welt zu verändern.

8. Die Seinsebene (engl. Being level) reflektiert, wer und was man durch und durch ist. Als Sitz von Emotion und Intuition fühlt die Seinsebene und empfindet Empathie. Sie ist bewusst und verarbeitet Informationen, sie bewertet, analysiert, urteilt, entwickelt Vorstellungen und Pläne – allerdings alles auf intuitive Weise. Sie muss sich dabei nicht als rational oder vernünftig rechtfertigen – sie ist einfach wie sie ist. Sie kann intuitives Wissen, Instinkt, Liebe, Angst, Ego, Erwartungen und Glaubenssätze umfassen und von diesen Faktoren getrieben sein – wobei sie Schmerz oder Freude empfinden kann. Sie trifft Entscheidungen und drückt Willen und Absicht auf der Seinsebene aus. Sie neigt dazu, die Welt als verbundenes Ganzes wahrzunehmen und sie repräsentiert die rechte Gehirnhälfte. Die Seinsebene achtet manchmal auf die Prozesse der intellektuellen Ebene, wird aber nicht durch sie bestimmt. Im Gegensatz zu Veränderungen auf der intellektuellen Ebene führt fundamentale Veränderung auf der Seinsebene (z.B. über persönliches oder spirituelles Wachstum) dazu, dass die Qualität Ihres Bewusstseins steigt oder sinkt – wodurch Sie ein anderer Mensch werden. Veränderung auf der intellektuellen Ebene kann zu Veränderungen auf der Seinsebene führen, dies muss aber nicht unbedingt der Fall sein.

[Anmerkung: Die Seinsebene und die intellektueller Ebene repräsentieren dabei den gleichen Aspekt Ihres „Ichs“ wie Ihr Bewusstsein (als individuelle Bewusstseinseinheit) und nicht Ihr „Ich“ als virtueller Körper Ihres Avatars. Die rechte und linke Gehirnhälfte Ihres virtuellen („physischen“) Gehirns repräsentieren dabei die logischen Vorgaben des Regelsatzes (die physikalischen Gesetze) über die der Evolutionsprozess in unserer virtuellen Realität festgelegt ist. Die Regeln der virtuellen Realität legen fest, welche Informationen sich in den Datenströmen befinden können, die an jede Bewusstseinseinheit geschickt werden und die die virtuelle Realität und alle Interaktionen in ihr beschreiben. Die virtuelle Realität, die wir als „physisch“ beschreiben, existiert nur im Verstand der individuellen Bewusstseinseinheit und im größeren Bewusstseinssystem.

Die Seinsebene und die intellektuelle Ebene existieren nur als getrennte und unterschiedliche Entitäten in einem bewussten Wesen, wenn dieses Wesen angsterfüllt ist (wenn es angstbasierte Entscheidungen trifft). Das Unvermögen des Intellekts direkt und erfolgreich mit bestimmten Ängsten umzugehen, führt zu der unnatürlichen und dysfunktionalen Trennung dieser beiden Ebenen der Bewusstseinsverarbeitung. Die Angst wird dabei aus dem Blickfeld des Intellekts verdrängt, wirkt aber weiterhin auf der Seinsebene. Das Ego hat dabei die Aufgabe, dem Intellekt dabei zu helfen, die Ängste zu ignorieren (anstatt sich mit ihnen auseinanderzusetzen). Wenn man die Ängste beseitigt, können Seinsebene und intellektuelle Ebene vereinigt werden. Ohne Ängste vereinen sich Seinsebene und intellektuelle Ebene zu einer optimierten, ganzheitlichen Bewusstheit – ein Bewusstsein, dass sich seiner selbst und anderer voll bewusst ist und das erfolgreich die Funktionen beider virtuellen Gehirnhälften integriert. Die Getrenntheit beider Ebenen ist pathologisch. Ein gesundes, voll bewusstes Wesen (ohne Angst – somit auch ohne Ego, Erwartungen oder Glaubenssätzen) ist sich völlig über all seine Absichten, Ideen, Neigungen, Instinkte, internen Prozesse, Gefühle, Intuitionen und seinen Intellekt bewusst. Es gibt dann keine verdeckten oder „unterbewussten“ Aspekte des Verstands. Die Existenz eines Unterbewusstseins ist ein Symptom eines dysfunktionalen Bewusstseins mit hoher Entropie – was jedoch in unserer Gesellschaft als normal angesehen wird. In einer durch physikalische Gesetze beschränkten virtuellen Realität, steuert ein virtuelles Gehirn einen virtuellen Körper, der sich in der Simulation einer virtuellen Welt befindet. (Dabei steuert das Gehirn alle Funktionen des zentralen Nervensystems, Reflexe, Verdauung, Blutkreislauf, das Freisetzen von Hormonen, usw.) Interaktion innerhalb der virtuellen Welt verkörpert die auf den Datenstrom wirkenden Limitierungen – dieser Datenstrom wird vom größeren Bewusstseinssystem an eine reale individuelle Bewusstseinseinheit geschickt, bei der keine logische Notwendigkeit für unterbewusste Funktionen besteht. Das größere Bewusstseinssystem ist das einzige, was dabei real ist, alles andere ist virtuell – weitere Erläuterungen dazu unter der Definition des Begriffs virtuelle Realität weiter unten]

9. Liebe (engl. Love) ist das Gegenteil von Angst, sie ist stets auf Andere gerichtet. Liebe drückt sich auf kreative Weise als Mitgefühl und Kümmern um andere aus, wobei es darum geht, etwas für andere zu tun und sie wertzuschätzen. Liebe ist Bewusstheit, die die Absicht zum Ausdruck bringt, für andere hilfreich und nützlich zu sein. Präziser formuliert: Mitgefühl, sich um andere kümmern und für sie da zu sein, hilfreich und nützlich zu sein, resultieren alle aus Bewusstheit, deren Handlungen auf einer liebevollen und angst-freien Absicht basieren. Liebe ist eine fundamentale Eigenschaft eines Bewusstseins mit niedriger Entropie. Liebe wird aus der Seinsebene heraus verschenkt, während Bedürfnisse auf intellektueller Ebene ausgehandelt werden. Wenn man die auf hoher Entropie basierende Angst eines „normalen“ Wesens eliminiert, fallen automatisch auch sein Ego und seine Glaubenssätze von ihm ab und was übrig bleibt, ist ein eher ungewöhnliches Wesen voller Liebe und mit niedriger Entropie.

Sich selbst zu lieben wird auch Narzissmus genannt und ist sehr dysfunktional. Keine negativen Gefühle bezüglich sich selbst zu empfinden ist notwendig und der erste Weiterentwicklungsschritt, um die eigenen Ängste loszuwerden.

10. Angst (engl. Fear) ist das Gegenteil von Liebe – Angst dreht sich immer ums Selbst und drückt sich auf kreative Weise als Ego, Glaubenssätze und Erwartung aus – wobei sich alles um den Nutzen fürs eigene Selbst dreht: Ich brauche, ich will, ich glaube, ich erwarte, ich habe es verdient dass… Präziser forumuliert: Ego, Glaubenssätze, Ichbezogenheit und Erwartungen sind alle die Folge von Bewusstheit, die aus einer angstbasierten Absicht heraus handelt. Angst ist die fundamentale Eigenschaft eines Bewusstseins mit hoher Entropie. Angst befindet sich sowohl auf der intellektuellen Ebene als auch auf der Seinsebene. Ohne Angst gibt es kein Ego, keine Glaubenssätze und keine Erwartungshaltung, wodurch intellektuelle Ebene und Seinsebene zu einer Einhalt verschmelzen. Durch Reduzierung von Angst vergrößert sich sowohl die Bewusstheit als auch der Entscheidungsraum.

11. Ego (engl. Ego) ist nicht einfach Selbstbewusstsein – wie bereits vorher gesagt wurde ist sowohl Selbstwahrnehmung also die Sinnesempfindung der eigenen Existenz sowohl notwendig als auch gut – sonst wären keine gemeinsamen Erfahrungen oder Lernen möglich. Freud nannte Bewusstheit die keine Reaktion auf Ängste darstellt „Über-Ich“, wir bezeichnen diesen Aspekt einfach als Ausdruck von Liebe. Während Liebe sich als Bewusstheit im Dienste Andere ausdrückt, drückt sich Ego als Bewusstheit aus, die auf Ängste reagiert – somit ist Ego die Folge von Bewusstheit, die aus einer angstbasierten Absicht heraus handelt. Ego befindet sich sowohl auf der intellektuellen Ebene als auch auf der Seinsebene.

[Anmerkung: „Ego“, wie es hier aus einer theoretischen MBT-Sichtweise definiert wurde, mag einem so erscheinen, als sei es etwas völlig anderes, wie die von Freud verwendete Definition. Aus einer praktischen Perspektive betrachtet, sind das MBT „Ego“ und Freud‘s „Ego“ jedoch nahezu identisch. Freud beobachtete das Ego und seine Dynamik in Menschen, die er untersuchte. Sein Modell ist empirisch, also es basiert auf seinen Beobachtungen – ein praxisbasiertes Modell. Die beobachteten Personen waren mehrheitlich von Ängsten getrieben und lebten in einer von Ängsten getriebenen Gesellschaft – was auf die Mehrheit der Bevölkerung unseres Planeten zutrifft. Das Ego das Freud beobachtete, war Bewusstheit, die von Ängsten getrieben war, was exakt der MBT-Definition von Ego entspricht. Weil ein solches Ego sich selbst und anderen als normal erschien und diese Anderen vergleichsweise gesund waren und gut in ihrer vorherrschend angstbasierten Gesellschaft zurecht kamen, wurde das Ego als notwendiger und gesunder Teil jedes Individuums definiert. Aus der verzerrten Perspektive angsterfüllter Individuen in einer angsterfüllten Gesellschaft, würde ein Mensch ohne Ego als dysfunktional wahrgenommen werden. Allerdings entdeckte Freud in der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit einen Aspekt, der außerhalb des normalen dominanten angstbasierten pathologischen Egos stand und er nannte diesen Aspekt das „Über-Ich“. Freud stellte jedoch nicht die Verbindung her, dass das Über-Ich (das wir hier Liebe nennen) die Eigenschaft eines gesunden (höher entwickelten) Bewusstseins mit niedriger Entropie darstellt, während Ego eine Eigenschaft eines dysfunktionalen (weniger entwickelten) Bewusstseins mit hoher Entropie ist. Hätte Freud diese Verbindung hergestellt, so hätte er die Mehrheit der Menschheit inklusive sich selbst und der meisten seiner Kollegen und Förderer in die Kategorie „dysfunktional“ und „pathologisch“ einordnen müssen. Das wäre keine Theorie gewesen, die es weit gebracht geschweige denn populär geworden wäre – so eine Idee war vermutlich für Freud undenkbar und somit nicht Teil seines Entscheidungsraums.]

12. Glaubenssätze treten in Erscheinung, wenn Sie etwas unbedingt wissen wollen, Ihnen jedoch nicht die notwendigen Fakten dazu zur Verfügung stehen… Sie glauben dann einfach, dass Sie etwas wissen. Unglaube ist auch eine Art Glaubenssatz. Wenn Sie etwas wissen wollen oder Angst davor haben, etwas nicht zu wissen, es Ihnen aber unmöglich ist, ausreichende Fakten dazu herauszufinden, dann löst ein Glaubenssatz dieses Problem – gleichzeitig wird dadurch die Wahrscheinlichkeit, die Wahrheit zu dem Thema herauszufinden, deutlich reduziert. Sobald der Glaubenssatz erst mal etabliert ist, werden ihm widersprechende Informationen schnell abgewertet, missachtet oder ignoriert.

13. Eine virtuelle Realität (engl. Virtual reality) ist eine berechnete Realitätsstruktur, die durch Informationen festgelegt wird, welche die Wahrscheinlichkeiten und Beschränkungen eines interaktiven Multiplayer-“Spiels“ repräsentieren (also die Umwelt, Regeln, individuelle Eigenschaften und Fähigkeiten der Elemente des Spiels). Virtuelle Realitäten sind Informationskonstrukte. Eine Brettspiel-Analogie dazu: Die virtuelle Realität repräsentiert das Spielfeld, die Interaktions-Spielregeln und die Spielfiguren (Avatare), welche durch die Spieler gespielt werden. Eine individuelle Bewusstseinseinheit repräsentiert einen individuellen Spieler. „Unsere virtuelle Realität“ steht dabei für die virtuelle Realität, die wir unser physisches Universum nennen – also die virtuelle Realität in der unser „physischer“ Körper eine virtuelle Spielfigur – auch Avatar genannt – ist. Unsere virtuelle Realität ist eine sich weiterentwickelnde Simulation (basierend auf Anfangsbedingungen und einem Regelsatz) welche die Beschränkungen für den Datenstrom darstellt, der an jeden Spieler geschickt wird. Bewusstsein in Form des größeren Bewusstseinssystems ist der Schöpfer (aber nicht der Programmierer – denn es gibt keinen Programmierer) der virtuellen Realität und der individuellen Bewusstseinseinheiten (die Teil des größeren Bewusstseinssystems sind). Bewusstsein ist auch eine bewusste, sich entwickelnde Wesenheit mit Wille und Absicht, die in einem digitalen Informationssystem realisiert wird. Weil Evolution ein dynamischer Prozess permanenter Veränderung mit unbestimmtem Ende ist, muss sich jede Wesenheit in diesem Prozess entweder weiterentwickeln (seine Entropie reduzieren) oder zurückfallen (seine Entropie erhöhen, was eventuell zu Selbstzerstörung oder Tod führen kann) – alles vor dem Hintergrund der Beschränkungen des Umfelds. Somit stellt positive Entwicklung die fundamentale Bestimmung aller Wesenheiten dar. Bewusste Wesenheiten können sich über diese Bestimmung im Klaren sein und dadurch Entscheidungen treffen, um die Bestimmung zu verwirklichen – wodurch sie den Bewusstseinsentwicklungsprozess optimieren.

Rudimentäre Bewusstheit über konträre Zustände (1 oder 0) entwickelt sich letztendlich zum größeren Bewusstseinssystem, welches dann virtuelle Realitäten und individuelle Bewusstseinseinheiten entwickelt (aber eben nicht programmiert). Individuelle Bewusstseins-einheiten ermöglichen und beschleunigen ihre Chance positiver Weiterentwicklung, indem sie sich als Bewusstheit mit freiem Willen und Absicht als virtueller Avatar in eine sich weiterentwickelnde virtuelle Realität begeben, die über Anfangsbedingungen und Regeln definiert ist.

14. Der Bewusstseinsentwicklungsprozess (engl. Consciousness evolutionary process) funktioniert folgendermaßen: Innerhalb der virtuellen Realität widerfahren den interaktiven Spielern Erfahrungen und Sie (als individuelle Bewusstseinseinheit), als Verstand Ihres Avatars in der virtuellen Realität, müssen sich mit diesen Erfahrungen auseinandersetzen, indem Sie Entscheidungen treffen, die durch Ihre Ziele und Absichten inspiriert sind. Die Qualität Ihrer Ziele und Absichten führt zu Entscheidungen, die wiederum dazu führen, dass Sie sich entweder weiterentwickeln oder zurückfallen. Jede Entscheidung basiert auf einer Absicht (Vision, Plan, Motivation) die entweder angst-basiert oder liebe-basiert ist. Ziele, Absichten oder Entscheidungen, die neutral sind, führen zu Stagnation, was langfristig zu einer Verschlechterung und einem eingeschränkterem Entscheidungsraum führt. Eine Entscheidung ist gut, wenn sie zu einer Reduktion der Entropie im Gesamtsystem führt (positive Bewusstseinsentwicklung = Entwicklung in Richtung Liebe). Moralische Absichten führen fast immer zu guten Entscheidungen und führen langfristig zu einer reduzierten Entropie im Gesamtsystem. Unsere interaktive virtuelle (scheinbar physische) Realität ist darauf ausgerichtet, herausfordernde Erfahrungen zu erzeugen, die zu produktiven Entscheidungen durch die individuellen Bewusstseinseinheiten führen. Stellen Sie sich das Ganze als Entropiereduzierungstrainer für individuelle Bewusstseinseinheiten vor, der vom größeren Bewusstseinssystem erzeugt wurde, um seine eigene Weiterentwicklung zu verwirklichen – Überleben und leben anstelle der Alternative: Zerfallen und sterben.

Das größere Bewusstseinssystem ist eine bewusste, unvollkommene, endliche Wesenheit in Form eines digitalen Informationsssystems. Auf unterster Ebene existiert nichts außer Information – alles, jede Idee, jeder Gedanke, jedes Verlangen, jedes Gefühl, jede Emotion, jeder Stern, jeder Stein, jedes Gehirn, jedes Atom, Raum und Zeit kann auf Information reduziert werden und alle Interaktion kann auf Kommunikation reduziert werden. Etwas darüber hinaus zu postulieren ist logisch unnötig (führt zu unnötigen Annahmen und unnötiger Komplexität) weil alles direkt von diesem einen Ausgangpunkt abgeleitet werden kann. Die Einsicht, dass auf der fundamentalsten Ebene unserer „physischen“ Realität nichts außer Information existiert, ist eine Idee, die sich die Wissenschaft von Tag zu Tag mehr zu eigen macht.

Deutsche Übersetzung durch Matrixwissen.de